Singen Sie unserem HERRn ein Loblied
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Lieder aus meiner Feder

Di 11. Nov 2014, 17:14

Werte Gemeinde,

Ich schreibe oft selbst Lieder und Gedichte für meinen Meister und meine Geschwister. Das hier sind einige davon...

Die Klage der Minnekönigin


Vom Fenster aus schaut sie herab,
voll Wehmut scheint die Welt,
Stille herrscht seit jenem Tag,
und 's' weint das Himmelszelt.
Schon lang verstummt der schöne Klang,
die Lieder ohne Sinn,
niemand hört mehr den Gesang
der Minnekönigin.
Einst sang sie wie die Nachtigall,
wie's Rotkehlchen so schön,
und mit dem Wind ließ sich ihr Schall
in ferne Länder wehn.
Tag um Tag, von nah und fern
kam man nur für sie,
um ein einz'ges Mal zu hör'n
die süße Melodie.
Eines Tages kam dorthin
ein schöner Troubadour,
er sah die Minnekönigin
die in der Kutsche fuhr.
Als Lieb von ihm Besitz ergriff,
schwang er sich auf sein Ross,
so sehr der Wind auch zog und pfiff,
er ritt weiter zum Schloss.
Als vor ihrer Tür er stand,
so jung und voller Kraft,
sang er von diesem schönen Land
und seiner Leidenschaft:
"Auf der Straße sah ich dich,
mein Herz war gleich entbrannt!
Bist so strahlend wie das Licht,
habs so noch nie gekannt!"
Von seinen Worten wohlgeführt,
die Königin naht heran,
und zärtlich lächelnd, so gerührt,
kam ihre Antwort an:
"Oh geliebter Troubadour,
ich höre dein Gedicht,
von solcher Liebe träumt' ich nur,
erlebte sie noch nicht."
Ihr Gemahl, der stolze Mann,
hört' es wutentbrannt,
ritt dem Feind nach im Gespann,
der Troubadour verschwand.
Man fand den Sänger voller Blut,
den Tod fand er im Wald,
getötet durch des Königs Wut,
im Dunkel ungestalt.
So wurd das Land ums Schloss herum
so trostlos, kahl und grau,
es bracht den schönen Sänger um
der Mann der Sängersfrau.
Während jeder Baum verdorrt,
verstummen ihre Lieder,
eingesperrt war sie im Hort
und niemals sang sie wieder.


Das Mädchen und der Drache

Einst floss in einem schönen Tal,
berührt von Sonn- und Mondenstrahl,
ein klarer Bach voll kühlem Nass,
an dem sehr gern ein Mädchen saß.
Sie war bekannt im ganzen Land,
Silberglanz wurd sie genannt,
ihr Haar glänzt silberweiß im Licht,
wie selbst der Schein der Sterne nicht.
Mit Klängen sanft und hell und frei
sie sang so manche Melodei,
so kamen Wind- und Wasserrauschen,
Sonn- und Mond um ihr zu lauschen,
Phoenix, Einhorn, Elfenkind,
kamen zu ihr ganz geschwind,
zu hörn, wie sie von Schönheit sang,
mit süßem Nachtigallenklang.
Als verklungen war das Lied,
das eitle Einhorn sich entschied,
zu fragen, welches Fabeltier
das Schönste wär, so gings zu ihr,
doch das Lächeln auf ihrem Gesicht
besagt:"Das Einhorn sicher nicht!"
Als die Kund verbreitet ward,
die Meng sich um das Mädchen schart,
die schönsten Wesen dieser Welt,
aus Wildnis, Städten, Berg und Feld,
doch stets mit lächelndem Gesicht
sagt sie:"Nein, du sicher nicht!"
Doch eines Tages kam zu ihr
ein schmutzig-braunes Drachentier
und sagt:"Ich weiß, ich bin nicht schön,
doch kam ich her, um dich zu sehn.
Es schmerzt mich, mit all meinen Nöten,
und hässlich dir vors Aug' zu treten,
zu sehen, so ist es sicherlich,
all die, die schöner sind als ich."
Da sprach das Kind:"Oh Drachentier,
du bist gewiss der Schönste hier!"
Alle Anderen war'n empört,
hatten sie da recht gehört?
Da lief das Kind zum Flusse hin,
und tränkte seine Schürz darin,
sie kam zurück, um dann mit raschen
Händen des Drachen Kopf zu waschen,
und darunter kam hervor,
wie Licht durch ein geöffnet Tor,
sobald von Dreck und Schmutz befreit,
ein silbrig-glänzend Schuppenkleid.
Der Drache nahm ein Bad im Fluss,
und kam heraus, oh welch Genuss,
gehüllt in silberweißes Licht,
so hell wie Mond und Sterne nicht.
Das Mädchen lachte:"Könnt Ihr's seh'n?
Der Drache ist doch wunderschön!"
Auch diese Kund verbreitet sich geschwind,
nicht nur schön, auch weise ist das Kind.

Di 11. Nov 2014, 17:14

Re: Lieder aus meiner Feder

Di 11. Nov 2014, 17:36

Sehr geehrte Frau Rahabim,

ihre Gedichte sind sehr gelungen, Gratulation!

Christmensch

Re: Lieder aus meiner Feder

Di 11. Nov 2014, 17:37

Geschätzter Herr, Christmensch,

Vielen Dank. Ich hoffe, dass sie meinem Meister auch gefallen werden.

Re: Lieder aus meiner Feder

Do 1. Jan 2015, 22:07

Geschätztes Fräulein Rahabim,

Ihre dichterische Begabung ist wahrlich groß.
Dennoch muss ich Sie darum bitten, in Zukunft §1 der Brettregeln mehr Beachtung zu schenken.

Es beglückwünscht Sie,
Schulthen Graswies
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